wintermütter 2010

1. Dezember 2010

liebe mba,

jede volle stunde nimmt mir mein diener die temperatur und tauscht sie gegen eine andere aus.
erik satie

wenn ich dieser tage mit meinem rückenprotektor (die posaune in ihrer ihr – nicht meinem rücken! – annähernd ergonomisch gerechten schachtel aus brasilien, die mir der famose türkische taschendoktor delialioglu in wien angepasst hat), als wärs ein insektoides außenskelett, straff fixiert und derart gesichert durch den schnatsch (zweckmäßiges engführungswort für frisch gefallenen schnee und sogleich schuherlederaufweichenden matsch) stapfe, stelle ich mir vor, dass ich, wenn es mich aufhauen sollte, perfekt geschützt wäre, zum glück aber habe ich noch keinen beweis, dass das tatsächlich so wäre, weil es mich bisher nur dreimal fast hingehaut hat, alles hat gut hingehaut mit meinen schrecksekundreflexen, und ikeaische möbelfaktatests für als protektoren taugliche posaunentaschen gibts noch nicht einmal in den engmaschigen weiten des internets, selbst im buch des gesichts findet man noch kein gefällt mir dafür, ach freunde! (man sollte in diesem netzbuch eine gruppe derer, die schon zumindest einmal ihr gesicht verloren haben, gründen; vielleicht lassen sich im austausch mit den vielen vielgesichtigen plusquamjanüssen dieser virtualwelt neue gesichter, wenn schon nicht finden, so zumindest erfinden; wobei es durchaus angebracht sein dürfte, jeweils eigene multiplizitäten zu simplifizieren, brüchekürzen, das lernt man schon in der anfängermathematik.)

nun denn, in medias res (die mitte ist immer ein zumindest dreidimensional wankelmotorig eiernder kolben): bereits anfang september hab ichs vorausgesehen (was kein wirkliches kunststück war, die lebenserfahrung, auch wenn, ich kanns ihnen verraten, man alles, nur nicht gescheiter wird, die lebenserfahrung, sie wächst ja irgendwo doch, und wenn es – ein alter witz – die erhöhten leberwerte sind, die man durch eine zweckdienliche inmaßenpolitik heruntersinken zu lassen sich anschickt): most of the birn sind gepresst und gekeltert, allüberall in mosteuropa (© hannes k.) schenken sie gegen barzahlung und häferleinsatz gesüßten und genolkenen (melken – gemolken; nelken – …) sogenannten glühmost aus, dieweil die glühbirnen ihrem ausbrennenden aussterben anheimgegeben werden, ein einziger skandal ist das und auch sonst gibts zum glück so viel zum sich aufregen, dazu, das kann einen am allermeisten giften, gibts noch so viel unnützes zeugs (nicht nur das -s beim zeug; seien sie doch froh, dass ich keinen neuen plural bilde: zeug’s), am allerunnützesten aber ist unnützes wissen, nilpferde sind keine pferde und sie sind um etliches gefährlicher als nilkrokodile (die auch keine pferde sind), im zoo von gaza hat man tatsächlich zwei esel mit streifen bemalt, um den kindern zebras zeigen zu können, den buchstaben j schreibt man mit jot (in österreich mit je), analog zum fremden i, das bekanntlich mit y (ypsilon) geschrieben wird, streng genommen werden nur die vokale mit sich selbst geschrieben, was einer ungeheuerlichen bevorzugung gleichkommt – wo bleibt da bitteschön der ruf zur affirmative action, warum schreien da die lettermainstreamingsbeauftragten nicht laut auf? – und was sagen eigentlich die us-amerikanischen diplomaten dazu, wenn sie off records aus ihrem herzen keine mördergrube machen, mördergrube, das klingt so ähnlich wie die triebnertauernpassstraßenortschaft möderbrugg, dieser name hat mich als kind schon fasziniert (ob sie in möderbrugg ein freilichtmuseum mit einem einszueinsmodell einer original prähistorischen mördergrube planen? – findige touristiker beginnen spätestens genau: jetzt! mit den ersten konzeptionen, aber, hehe, das copyright ist bei mir, bitte unterstützen sie mich in der wahrung meiner geistigen urheberrechte, sie können das bezeugen, bitte heben sie also diesen brief zumindest sieben jahre – die gesetzliche aufbewahrungsfrist – auf, ich werde zur gegebenen zeit mit einer rechtshilfebitte an sie heranzutreten wissen, jawohl, so zeichnet sich das ab).

wissen sie das also auch.

aber was können wir denn wirklich wissen und was davon missen? was müssen missen wissen?

eigentlich irgendwie sozusagen, hmmm…

äh.

ich finde, es reicht. wollen wir der politik, damit sie es weiterhin immer noch leichter hat, auch auf diesem wege ein umfassend nicht vertiefend gebildetes publikum zu kreieren helfen, und nur die dümmsten kälber wählen ihre schlächter selber. soweit mein wort zur bildungsdebatte, denn wer nichts weiß, weiß nicht, was er nicht weiß – und alles geht leichter auf einmal, man hat es auch nimmer so schwer mit sich selbst, leidet nicht am gedankenmachen, und das danken wir der silberseeischen kleinhäuslerei, und wer nichts weiß, muss alles glauben, und gut dass wir leute haben, die uns erklären, wie es geht.

wir sind immer noch vorner.

das wünsche auch ich ihnen von herzen,

ihr bertl mütter

(diesmal, weils keine konzerte gibt, wieder menschenfotolos)

service

vorbei ist vorbei.

mütterlog (täglich, seit 1.12.2004; heuer besonders lesenswert der adventkalender, der streng nach den liedern 1 – 24 der winterreise ausgerichtet sein wird. isamoiwosaundas.)

– kaufen sie tonträger.

– auf muetter.at sehen sie, dass sich äußerlich nichts tut. isthaltso. aber am 1. märz, jawohl gleich am ersten märz, soll ich wieder wo spielen. dazwischen wird administrà®rt (die neugestaltung der homepage, sie schreitet voran, wenn auch schnatschbedingt etwas zäh), componà®rt, studà®rt und philosophà®rt. genau. und bissl gewandert und eisstockgeschossen. dazu gibts mostly glühmost.

– der nächste mütterbrief kommt zirka am 1. märz 2011 zu mittag. vielleicht gibts zwischenzeitlich ausnahmsweise eine werbebotschaft über das erscheinen meines neuen tonträgers mütterkinderlieder (nachmahler), die bei raumklang erscheinen wird.

– achja, moonboots sind wieder modern. freuen wir uns gemeinsam an der finalen verhansihinterseerung der westlichen welt. (verhausschweint sind wir ja längstschon, bekanntlich.)