bettgeschichten (2)

9. Dezember 2008

(eine privatenthüllung aus dem schlafzimmer)
das oberösterreichische bildungsheimeinzelbett (modell 1978), es ist, bei einer breite von maximal 75cm, funktionell tatsächlich ein doppelbett. nämlich doppelt schläfst du ein. schläfst du nämlich ein, so schlenkern dir, wenn du sie nicht, einem schispringer in der anlaufspur gleich, an den körper presst, eine anstrengung, die ansich als schlafverhindernd zu bewerten sein dürfte, oder du dich mit deiner ganzen bettschwere darauflegst, deine arme seitlich rechts und links der minimalmatratze hinaus und hinab, wobei es dir die hände einwärts biegt, was sie extra einschlafen lässt, was dich rasch, aber mit der verzögerung des tramhaperten wach macht, du schüttelst die arme aus, bis sie aufgewacht sind, dein kreislauf ist etwas angeworfen, draußen ist es längst noch finster, du diagonalsierst dich, bewusster noch, legst dich gezielt auf die arme, kannst doch wieder einschlafen, die hände gleiten gravitationsgemäß dem erdmittelpunkt zu, es biegt sie dir ein, was dich wieder wach macht, was für eine nacht!
o wäre man doch nur einer von diesen stadionbeschallern, die sich wohnungsmäßig gewöhnlich in freigeräumten luxushotelstockwerken außerhalb oberöstereichischer bildungsheime (1978) aufhalten, gerne auch alleine, vomiraus auch mit etlichen adorantinnen, in wirklichkeit, doch besser noch im traum.