wintermütter 2008

1. Dezember 2008

liebe mba.

wie schon vor drei monaten sitze ich beim schreiben meiner schlichten quartalsschrift abermals im zug, die betriebliche altersvorsorge von letzthin allerdings, sie ist passà©, worauf soll man sich denn auch verlassen, aufs angebliche geld in unsicheren kassen, das andere verprassen und uns alle (vor allem die kronenbürger) zahlen lassen?, na eben, es gilt, an wirklich bleibendem zu arbeiten, was dir niemand anderer nehmen kann, und so sitze ich madenodermäusengleich im eurocity handl tyrol speck, und nirgendwo eine falle, ganz sicher nicht, weiters gilt: das drohende minuswachstum konnte hintangehalten werden, ja, es stehen die aussichten auf eine sich verfestigende weiterverzinsung durchaus günstig, da hat man was, gerade in dürren zeiten, denen wir entgegenreiten, gut ist auch, dass wir alle ab sofort nicht mehr streiten, alle schultern, haben sie beschlossen, werden geschlossen und das herz wird weit, ganz österreich will nicht nur seinen sondern gibt einen frieden, das dazugehörige licht haben sie schon anzünden lassen für die massen, schrill schrill schrillt das spendentelefon,

vor dem berühmtheiten zum abheben sitzen, alles wird nicht nur sondern ist bereits, endgültig und für immerdar, gut, die institutionalisierte, multipelst inkarnierte austriakische querulanz, sie ist verpufft, das wort raunzen wurde als fremdwort enttarnt und kommt auf die saualpe, wo die luft so gut und gesund ist, dass aller schwefel vergeht, vergehen muss, österreich, du grüne lunge der besonnenheit, die welt genest an dir, herr obama muss dann nur noch, einem kranzniederleger gleich, ein bisschen an den schleifen herumzupfen, tut das gut, und den selbstmörder vorhin hat es auf deutschem boden vor den zürichzug geföhnt, die welt wienwärts istundbleibt heil, jawohl.

aaaaah.

dann aber beginz in linz müsste man sein, kurt kurt in oder arbeitet an bad fucking, seit eh und je, für linz aber haben sie eine fünfte advenzkranzkerze erfunden, es wird scho glei dumper, hei-hei, hei-hei, heller eher nicht, zeichen und wunder allüberall, im südstaat (die apokalypse ein hilfsausdruck) ist die sonne, um die sich bis zu allerletzt alles gedreht hat, vom himmel gefallen, deren planeten wissen nun nicht worum eiern, die gefallene sonne aber kam per akklamation (santo subito!) als instantstern im sternbild der hai ans firmament zurück, strahlender aufs neue erglühend, patronus patrià¦, der sinnspruch einen stern reißen ist nunmehr in neuem licht, das von oben kommt, zu sehen, ein licht, das möglicherweise auch seinem propheten (der jünger, den j. liebte), der bis zuletzt nicht mit ihm (hand? mund? tele?) communio hatte, dieses seltsam vertraut-irritierende munchgesicht angebräunt (um nicht zu sagen: verbrannt) hat, eine sternschnuppe ward er, die welt aber wartet auf seinen sauluspaulus, wo ist er, wo liegt sein damaskus, gar im spargelland?


(anderswo, nördlicher, nebensonnen, planetenlose)

bitte die außentüren geschlossen halten, betriebsaufenthalt. – der speckzug steht außerplanmäßig in attnang puchheim, wohl eine kaltnebelräucherung für das edle produkt.
weiter nach vorn. richtig. linz. du schenkst uns, nicht zu verschweigen, das schweigen (=zustimmung). weiters die chuzpe, einer etwas zu vorlauten autochthonen theatertruppe anzubieten, ihr ein projekt weitweit weg zu finanzieren, damit das haus frei würde, eine abstandszahlung also im wörtlichen sinn. kulturhauptstadt, sowas ist in österreich einsilbig auf zett endenden städten vorbehalten. sie legens jedenfalls hintergründig an. wie heißts am end von ernst jandls die humanisten so schön? – schlutz.

noch nicht ganz. es nähert sich auch die nun doch nicht eingeschlafen gelassene tradition des beliebten kinderfaschingsumzugs von garsten (fuori le mure). anderswo nämlich, etwa in der christkindlweltmetropole steyr, erfinden pfiffige touristiker neue. und die hupe des alten weihnachtspostautos bläst ihr beliebtes postillionmotiv in ekmelischer stimmung, beginnend mit einer beinah großen terz nach unten, traurige zeiten im vergleich zu christkindl, das ja zu garsten gehört, alle kinder sollen als zwerge verkleidet werden! steht im merkblatt für die volksschuleltern, weil fürs schneewittchen wurde eine mutter gecastet, mit der jungfräulichkeit wolln wirs da nicht so genau nehmen oder nicht.

dann nähert sich auch schon der märz, aber das sind andere umstände, die einer gesonderten aussendung bedürfen dürften.

jetzt fällt mir nichts mehr ein (zumindest tue ich so). weiter also zum

service

1. so viel schöne musik gibts, etwa auf meinen cds. kauft.

2. im jänner nach cefal๠und nach steyr, im februar dann nach romanshorn.

3. hören sie regelmäßig ö1, lesen sie die clubzeitung.

4. überhaupt, tagesaktuell, die vorschau.

5. verfolgen sie das mütterlog. täglich.

6. vorbei ist vorbei.

7. alles wird immer besser.

etc.

herzlichst ihr

bertl mütter