Fremde Ohren / Schule des Staunens 19.1

4. November 2017

Wenn es ein gewöhnliches Posaunenspiel gewesen wäre, würden wir wahrscheinlich bald weiter gegangen sein; denn es ist nichts seltenes, daß man auch noch spät in der Nacht aus irgend einem Hause unserer Stadt Musik hört; aber das Posaunenspiel war so sonderbar, dass wir länger stehen blieben. Es war nicht ein ausgezeichnetes Spiel, es war nicht ganz stümperhaft, aber was die Aufmerksamkeit so erregte, war, daß es von allem abwich, was man gewöhnlich Musik nennt, und wie man sie lernt. Es hatte keine uns bekannte Weise zum Gegenstande, wahrscheinlich sprach der Spieler seine eigenen Gedanken aus, und wenn es auch nicht seine eigenen Gedanken waren, so gab er doch jedenfalls so viel hinzu, dass man es als solche betrachten konnte. Was am meisten reizte, war, daß, wenn er einen Gang angenommen und das Ohr verleitet hatte, mit zu gehen, immer etwas anderes kam, als was man erwartete, und das Recht hatte, zu erwarten, so daß man stets von vorne anfangen und mitgehen mußte, und endlich in eine Verwirrung geriet, die man beinahe irrsinnig hätte nennen können.
(Adalbert Stifter, einposauniert)

Kommet also ins Wiener Konzerthaus! Am 5. November um 18.30 spiele und rede ich solo im Großen Saal. Ich spiele nur einmal. Wer jetzt die Gelegenheit versäumt, versäumt sie für immer!

[ALLES findet unter jeglichem Ausschluss einer über die im Saal befindlichen Menschen hinaus gehendenÖffentlichkeit statt: Kein Internetmedium wird streamen, weder live noch zeitversetzt, kein Küchenradio- oder -fernsehsender wird die Bedeutsamheit des sich Ereignenden in die Große Weite Welt hinaus beglaubigen.]

Das KANN doch nicht von Belang sein.

Tut das gut. Etwas findet einfach statt. (Punkt.) Aaah.

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(googleske Ergänzungsvorschläge zu einer an jenem Abend abzuhandelnden Person bzw. einem ihrer Werke.)

Verflucht sei, wer uns nicht glaubt.
Franz Kafka

Weitere stets überragende Bedeutsamkeiten alhà®r.