Schule des Staunens 4.1

12. Dezember 2014

Mittwoch, 17. Dezember 2014, ca. 20.15
Wiener Konzerthaus (A),
Buffet vorm Schubert-Saal
Schule des Staunens
unterwegs
… wandern … Wand ändern … (ausbrechen?)

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Merkwürdig, wenn es um Schubert geht, schaue ich mir unwillkürlich die Toten vom Tage an. Nun, am 17. Dezember waren Kaspar Hauser (1833) aber auch Kim Jong-Il (2011) dran. Ersterer war plötzlich und unerwartet aufgetaucht: „Ein solcher Reiter möchte ich werden, wie mein Vater gewesen ist.“ Und Kim starb, angeblich, während einer Dienstreise in seinem Panzerzug. Unterwegs alle, irgendwie, wenn auch auf recht unterschiedliche Weise.

Was hat es mit dem romantischen Ziehen in die Welt hinaus auf sich? Was für ein Aufbruch, Ausbruch, aus welchen Verpanzerungen, winkt womöglich? Büchners Lenz, ging er auch erst „Den 20. (…) durch’s Gebirg“, fällt mir ein, seine Suche nach einem Anker, einer ungekannten, vielleicht auch gefürchteten Heimat: In Schuberts Wanderer, nach Georg Philipp Schmid von Lübecks (eines Flachländlers!) Gedicht Des Fremdlings Abendlied, heißt es am Schluss, baff und schroff: „Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück!“

http://gutenberg.spiegel.de/gutenb/autoren/signatur/lenz.gif

Wieviel besser hat’s da doch der Müller mit seinem Bächlein, das es so gut meint mit ihm.

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Das Konzert, auf das ich mich (derart und ganz anders) mit Posaune und Stimme erzählend implizit/explizit beziehe, beginnt um 19.30 im Mozart-Saal. Mein Staunbeitrag wird abermals eine Pausen-Intervention sein, eine voraushörende.

Interpret
Bertrand Chamayou, Klavier

Werke
Franz Schubert
: Zwölf Deutsche D 790 „Ländler“
Franz Liszt
: Auf dem Wasser zu singen S 558/2 (nach Schubert D 774)
Franz Schubert
: Ländler es-moll D 366/12 (Siebzehn Ländler)
Drei Klavierstücke D 946
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Allegretto c-moll D 915
Franz Liszt
: Litanei auf das Fest aller Seelen S 562/1 (nach Schubert D 343)

Franz Liszt: Der Müller und der Bach S 565/2 (nach Schubert D 795/19)
Franz Schubert
: Fantasie C-Dur D 760 „Wanderer-Fantasie“