heißundsowasvonaktivmütter 2007

21. Juni 2007

liebe mba,

ich sitze im turmzimmer von schloss weinberg und schaue über kefermarkt ins weite tal der feldaist, aber das stimmt ja gar nicht, weil ich schaue ja auf meinen laptopbildschirm, was täte ich da auch für einen blödsinn zusammenschreiben, wenn ich beim tippen anstatt auf den bildschirm zum fenster hinausschauen täte, wirklich wahr. obwojl, so schlecjhz gejt es gse nichr, und da sind wir schon bei einem phänomen, das es näher zu betrachten lohnt: du kannst etwas leidlich gut, aber wenn du es bewusst machen willst oder gar sollst, kommst du ins stocken: hundertmal blind die schuhe gebunden – kein problem, einmal dabei daran denken – ritscha.

juni ist, dieser halbzeitadvent, wo alle noch irrsinnig viel zu erledigen haben, aber wir schaffen es schon, dass wir uns vorher noch sehen, der countdown zum stillstand hin, zeugnis (könnte man weihnachten nicht auch nach bundesländern staffeln? – das wäre doch praktisch!), studienjahr, arbeitsjahr, wimbledon, alles endet dieser tage, gleitet in die sommeragonie, geistiges kofferpacken allüberall (auch die daheimbleiber), wir legen uns saure gurken ins gehirn ein, damit wir all das aushalten und ihn wirklich lesen und in künstlicher aufregung nachreden, diesen blösinn, den uns die neuigkeitsbuntblätter mit ihren schreienden fernseh- und radioäquivalenzen längst schon ganzjährig zu servieren sich nicht entblöden: welches tier wird heuer die beste bestie der saison, der haifisch im wörthersee, ein bärli oder doch wieder eine neue spinnenart?, dürfen wir auf ein taugliches hochsommerhochwasser hoffen, wann bricht der vesuv endlich aus (er wird uns nicht entkommen!)?

weit weg von allem, hier, im schloss als landesbildungsheim sind sie meiner vollen sympathie sicher. ich liebe nämlich diese fürunseregäste!zettel. sie sind in erster linie dazu da, alle, kollektiv, (zumindest der absicht) des vandalismus zu bezichtigen (jede verunreinigung ist nicht erlaubt – ich wüsste zu gern, welche genau), und augenblicklich fühlst du dich wie ein pflichtschüler, der beim spielen im pausenhof ein fenster eingeschossen hat und vom schulwart ertappt wurde, ab zum direkter. der vom land zu bildende wird natürlich völlig zu recht angeherrscht, mit drei rufzeichen pro zeile, damit das klar ist! einmal so zusammengestaucht, suchst du in den informationen von a-z vergeblich, wieviele zentimeter (mit inventarisierungszeichen versehenem) klopapier dir pro sitzung zustehen, tschuldigndasileb.

und natürlich hat sich der betrieb hier nach den hier angestellten beamten zu richten (selbst in der küche tragen sie ärmelschoner), die sind ja immer da, unsereins aber nur zwei, drei tage, versteht denn das keiner?
und damit alle wissen, wem persönlich wir das alles hier (es ist wunderbar, daran besteht kein zweifel, selbst die lasagne mit eternitabdeckung; auf ihre art halt) verdanken, thront über allem gütiglich schmalzlächelnd und bitzlfest wohlfrisiert der allhierheilige josef, dieweil sich, daneben, sein falscher bub in kreuzschmerzen windet; es ließe sich zusätzlich geld sparen, würde man das bild des landeshauptmanns in einer noch zu bestimmenden weise mit dem kruzifix verschmelzen, nicht zuletzt in kefermarkt gibt es ja reichlich holzschnitztradition, oder nicht?, stelle ich mir vor.

verstreutes

eine cd kommt wieder daher, hat sich vor muetters dichters liebe gedrängt: in kürze erscheint auf vielfachen wunsch meine allererste solo-cd grenzkà¦mpfe (1993) als 2., beträchtlich erweiterte, völlig überarbeitete, vielfach verbesserte und neu gestaltete auflage.
mit bonus- und! malustrack! bitte sich das keinesfalls entgehen zu lassen. beim wieser-verlag oder direkt bei müttern.

zwei termine möchte ich extra ankündigen, bevor ich sie mit dem allgemeinen serviceteil in den sommer entlasse:

1) am kommenden samstag, 23. juni 2007, 19.30 gebe ich mütters posaunenvarietà© beim verein für kunst und kultur in eichgraben; ist äußerst bequem mit der öbb erreichbar: das alte wienerwaldwirtshaus steht direkt neben dem bahnhof, der garten ist schlichtweg eine sensation, wirklich wahr.
ich zitiere, was ich denen von musik aktuell (die das ganze franzhautzingerkuratiert unterstützen) über mpv gesagt habe:

mütters posaunenvarietà© ist eine verschmelzung meiner statements und glossen mit meiner musik. vorgefasstes (texte, kompositionen) und spontanes (improvisation, freie rede). in welchem verhältnis das zueinander steht, davon lasse ich mich selbst überraschen, wie auch von jenem berühmten roten faden, von dem ich noch überhaupt gar nichts weiß …
(und mehr weiß ich jetzt auch nicht; gusto? – gutso!)

2) einmalnoch: spielen!, mein sommerworkshop zur improvisation: vom 15. bis 21.7.2007 wird in viktring (musikforum viktring/klagenfurt) wieder gespielt! wollent ganzganzschnell sich der wenigen restplätze zu versichern…

abermals verweise ich auf den (da zum dritten mal in dieser form präsentiert, nicht nur längst traditionellen, sondern bereits wieder zu evaluierenden) serviceteil (vorschau, rückblick), und darf mich von ihnen verabschieden. kommen sie gut überall hin und zurück und schauen sich dabei doch auch bei mir vorbei, virtuell und, lieber noch, alser ganzer.

ihr

sommeraktiv!

bertl mütter

— der serviceteil — der serviceteil — der serviceteil — der serviceteil —

bald – die vorschau
wie lange dauert bald?

vorbei – der rückblick
jedes fragment ist eo ipso vollkommen.