Entkommen (17) – jedweder Marter

19. Juli 2016

Viktring, der berühmte Freskensaal: Schweift der Blick (er schweife nicht!) nach oben, so sehen wir, von weißem Stuckputz eingerahmt, schlecht ra- und frisierte, gealterte Athleten mit holzapfelroten Wänglein und ihren wie Trainingsgeräte präsentierten, ihre von Höchster Stelle approbierte Marter bezeugenden Werkzeugen (Sägen, Kreuze in diversen Designs, Schwerter,…), weiters eine Schlange mit den Ohrwaschln eines Llamas, die die Bösen ins Höllenfeuer expediert.
Bitte das alles abhängen! – Es kehrt im Leider-nicht-Trance-Konzert das Konzept der (hegelschen) schlechten Unendlichkeit nur umso schonungsloser hervor.
Wie gut, sich bei den in jeder Hinsicht zweifellos gaanz Braven wissen zu dürfen.

Merke zudem: Die Zeitgemäße Form eines Martyriums ist die einer unverbindlichen Vorausleistung, ohne explizite vorherige Vertragsvereinbarung. Passt die Form (sagen wir zehn ungeplante Mitmärtyrer aufwärts), wird der Inhalt in aller Regel im Nachhinein bereitwilligst approbiert. (Die – möglicherweise bittere – nachgestellte Frage: War’s nicht immer so? … Durch welches wie verkehrt gehaltene Brennglas betrachtet man die Welt und das behauptete Dahinter, Drunter & Drüber!?)